Der Leitz Akto 5114 in der neuen Ausführung ist der flexibelste Mehrfachlocher. Die einzelnen Lochsegmente lassen sich einfach von hinten ergänzen und entnehmen, und es werden Lochsegmente mit 6mm oder 8mm Durchmesser angeboten. Lustigerweise steht auf der Produktseite "Lochanzahl 4, erweiterbar auf 6". Dabei hatte der Hersteller wohl nur die verbreitetsten Formate im Kopf, denn bei 14mm Breite pro Lochsegment passt so einiges auf die Schiene.
Es gibt drei begrenzende Faktoren:
Im Bereich der Schiene hat der Rahmen eine Breite von 297mm,
das ergäbe eine maximale Spannweite von 283mm.
Die Betätigungsschiene im Hebel hat zwei Sprengringe, zwischen
denen 279mm liegen. Hier müssen die Lochstanzen mit den Kappen
von 7mm Durchmesser passen, also eine maximale
Spannweite von 272mm (271mm für 8mm Lochstanzen).
Im Gelenkbereich des oberen Hebels sind nur 282mm frei,
hier ragen die Lochsegmente hinein. Damit ergibt sich eine maximale
Spannweite von 268mm.
Prinzipiell passen also 20 Lochsegmente zwischen das Gelenk des oberen
Hebels.
Ringbuchformate mit mehr als 6 Ringen sind gar nicht so selten. Das ehemalige DIN A4 Format des Org-Verlags hatte 7 Ringe im Abstand von 40mm. Franklin Covey und Day-Timer nutzen 7 Ringe, entsprechend einem 6-Ring-System mit Mittelring. Das ehemalige DIN A5 Format des Org-Verlags hatte 9 Ringe im Abstand von 20mm, die Einlegeblätter haben immer noch diese Lochung. Das ehemalige Deskfax Format von Filofax hatte ebenfalls neun Ringe, drei Dreiergruppen mit innerhalb 19mm Abstand.
Insofern gibt es durchaus gute Gründe, mehr als 6 Lochsegmente zu verwenden. Unten ist die Bestückung für die 11-Ring Mechanik der SAFE-Alben zu sehen.
Leitz Akto 5114 mit 11 Lochsegmenten im Abstand von je 21mm |
Nachdem das Experiment mit 11 Lochsegmenten erfolgreich war, kam die nächste Herausforderung: Die größeren Ringbücher aus dem Hause SAFE haben 14 Ringe im Abstand von je 21mm. Das ergibt eine Spannweite von 273mm. Wie oben aufgezeigt, passen die Köpfe der Lochstanzen gerade noch so zwischen die Sprengringe der Betätigungsschiene, aber die Lochsegmente lassen sich nicht weit genug auseinanderschieben, weil ein Teil mit dem Gelenkbereich des oberen Hebels kollidiert. Die Überschneidung betrifft aber nur einen Teil der Lochsegmente, die mit einer Breite von 14mm an jeder Seite 4mm Abstand zur Lochstanze haben. Entfernt man an jeweils einem Lochsegment 2.5mm links bzw. rechts, so lässt sich ein Bereich von 287mm entsprechend einer Spannweite von 273mm nutzen.
Unten ist die entsprechende Bestückung für die 14-Ring Mechanik der SAFE-Alben zu sehen.
Leitz Akto 5114 mit 14 Lochsegmenten im Abstand von je 21mm, modifizierte Lochsegmente links und rechts |
Die hohe Anzahl an Lochsegmenten fordert allerdings ihren Tribut: Allein um den Hebel "leer" durchzudrücken sind ca. 16kg notwendig. Die Betätigungsschiene ist dabei so konstruiert, dass die einzelnen Lochsegmente leicht versetzt betätigt werden. Im oberen Foto ist zu sehen, dass die Betätigungsschiene am rechten Lochsegment anliegt, und der Abstand nach links kontinuierlich größer wird.
Die Verriegelung des Hebels sollte bei einer Anzahl von mehr als 6 Lochsegmenten allerdings nicht mehr verwendet werden, das Chassis verwindet sich mit 11 Lochsegmenten durch die einseitige Verriegelung bereits in einem sehr bedenklichen Maß.