FujiFilm Real 3D W1/W3
Externes Blitzgerät
Dieser Artikel beschreibt,
wie man ein externes Blitzgerät
mit den
FujiFilm Real 3D W1
oder
FujiFilm Real 3D W3 Kameras verwenden kann.
Eingebauter Blitz
Die Technischen Daten geben für den eingebauten Blitz
eine Reichweite
von 3.7m (Weitwinkel) bis 3.3m (Tele) für die W1,
und 3.6m (Weitwinkel) bis 3.1m (Tele) für die W3 an.
Das klingt erst mal gut, aber die Werte sind für eine
Empfindlichkeit von ISO 800 und Offenblende gerechnet.
In anderen Worten:
Man bekommt die halbe Reichweite bei ISO 200
(die höchste für diese Kameras akzeptable Empfindlichkeit),
ganz zu schweigen von der Reichweite
bei ISO 100 mit maximal 1.3m.
Die Zahlen ergeben umgerechnet eine
durchschnittliche Leitzahl von ungefähr 4.7.
Vorteile mit einem externen Blitzgerät
Die mickrige Leitzahl des eingebauten Blitzes ist
der Hauptgrund, einen externen Blitz zu verwenden.
Blendenzahlen von F5.0/F5.6 bei ISO 100
verhelfen zu einer deutlich
besseren Bildqualität.
Aber andere Vorteile von einem externen Blitzgerät sind
ein reduzierter Rote-Augen-Effekt
und die Eliminierung des
"Staubkreis-Phänomens",
was besonders störend
in der Stereographie ist.
Befestigung
Es gibt weder einen aktiven Blitzschuh ("hot shoe"),
noch irgendeinen anderen Zubehörschuh.
Aber wenigstens gibt es ein Stativgewinde,
an dem eine Blitzschiene befestigt werden kann.
Blitzauslösung
Die Kameras sind nicht für den Betrieb mit einem
externen Blitzgerät ausgelegt, es gibt also auch keine
Blitzsynchronbuchse ("PC Sync").
Das externe Blitzgerät muss optisch über den
eingebauten Blitz ausgelöst werden.
Ein schwerwiegender Nachteil ist der Mess-Vorblitz,
der nicht deaktiviert werden kann.
Das bedeutet, dass ein optischer Blitzauslöser
verwendet werden muss, der die Möglichkeit zum
Unterdrücken des Messblitzes bietet, um dann
zusammen mit dem Hauptblitz auszulösen.
Ebenso gibt es keine Möglichkeit,
die Blitzleistung zu beeinflussen.
Der interne Blitz wird dann in den meisten Fällen
mit voller Leistung zünden, was zu einer langen
Verzögerung zwischen zwei Auslösungen
wegen dem Nachladen des Kondensators führt
- ganz zu schweigen vom unnötigen Batterieverbrauch.
Das ist ein besonders schwerwiegender Nachteil beim
3D W3 Modell mit dem kleinen Akku.
Einstellungen der Kamera
Der einzige gute Punkt ist, dass bei den
FujiFilm Real 3D W1 und W3 Kameras ein
Manueller Modus verfügbar ist, bei dem
Empfindlichkeit, Blende und Belichtungszeit
eingestellt werden können.
Die Empfindlichkeit kann auf ISO 100, 200, 400, 800 oder 1600
(ganze Stufen) eingestellt werden,
wobei nur ISO 100 und ISO 200 mehr oder weniger
"akzeptable" Bildqualität liefern.
Die Kameras haben nur drei Blendenstufen:
F3.7/F5.0/F8.0 im Weitwinkel, und F4.2/F5.6/F9.0
im Standard- und Telebereich.
Das ergibt rechnerisch einen
5/6 Schritt zwischen offener und mittlerer Blende,
1 1/3 Schritt zwischen mittlerer und geschlossener Blende, und
1/3 Schritt zwischen Weitwinkel und Standard/Tele.
Nur die Belichtungszeit kann in 1/3 Stufen von 1/2s bis 1/1000s
eingestellt werden.
Leider ist
kein manueller Weißabgleich
verfügbar, der Weißabgleich muss auf
Tageslicht eingestellt werden, um in etwa die
Farbtempertatur des Blitzes zu erreichen.
Das gilt natürlich nur, wenn keine Farbfilterfolien
vor dem Blitzkopf verwendet werden.
Ein geeignetes Blitzgerät muss entweder
manuell auf eine bestimmte Blitzleistung einstellbar
sein, oder einen Automatikmodus mit eingebautem
Belichtungssensor bieten.
Slave Blitzgeräte
Es gibt einige sogenannte
"Digital Slave" Blitzgeräte,
die einen integrierten optischen Auslöser
mit Vorblitz-Unterdrückung, sowie einen
Belichtungssensor eingebaut haben.
Für den Anfang hatte ich mir den
Bilora Digital-B D 22 iS intelli flash 120 ausgesucht.
Der einzige Grund dieses Modell zu wählen war die
Tatsache, dass ich geglaubt hatte, es wäre
sehr billig: 22 Euro zuzüglich Versandkosten.
In der Zwischenzeit habe ich noch ein sehr ähnliches Modell als
Unomat B18 digi auto Flash für 18.99 Euro
versandkostenfrei gefunden.
Blitzgeräte mit integriertem Auslöser
erfordern nur einen passiven Zubehörschuh
("cold shoe") zur Befestigung.
Canon Speedlites
Nachdem ich eine Canon Spiegelreflexkamera verwende,
habe ich auch "ordentliche"
Blitzgeräte zum Testen.
Das Canon Speedlite 580EX II Blitzgerät
bietet einen manuellen Automatikmodus mit
integriertem Belichtungssensor, wenn
C.Fn-05 auf den Wert "3"
eingestellt ist.
Desweiteren bieten die
Canon 550EX, 580EX und 580EX II Blitzgeräte
eine manuelle Leistungseinstellung von
1/1 herunter bis zu 1/128.
Während der alte 550EX nur in ganzen Stufen eingestellt werden kann,
können der 580EX und 580EX II in 1/3 Stufen eingestellt werden.
Leider funktioniert die Reichweitenanzeige nicht
im M-Modus, wenn keine EOS Kamera angeschlossen ist.
Die Blitzgeräte aus der 4er-Serie sollten auch funktionieren,
alle Modelle darunter bieten keine manuellen Einstellmöglichkeiten
am Blitzgerät, und können deshalb nicht verwendet werden.
Die Canon Blitzgeräte der 4er- und 5er-Serie
unterstützen keine primitive optische
Auslösung, also ist ein externer Auslöser erforderlich.
Der
Seagull SYK-5 Flash Remote Controller
ist ein optischer Blitzauslöser für
Mittelkontakt-Auslösung ("hot-shoe")
mit einstellbarer Vorblitz-Verzögerung
von 70ms bis 1.5s. Der Auslöser kann über das
1/4" Gewinde sicher befestigt werden,
und damit problemlos das Gewicht eines großen
Blitzgerätes tragen.
Es ist zu beachten, dass der 580EX II
mit Akkus ein
Gewicht von ca. 520g
hat, während die Kamera samt Akku und Speicherkarte
nur ca. 250g wiegt.
Um das Blitzgerät mechanisch an der Kamera zu befestigen,
ist eine Blitzschiene notwendig, die am Stativgewinde
der Kamera befestigt wird.
Das Ziel ist es, den Blitzkopf
mittig zu den beiden Linsen über die Kamera
zu bekommen.
Nachdem kein Hochformat erforderlich ist,
reicht eine einfache starre Blitzschiene aus.
Abmessungen und Geometrie der Kameras
Die beiden Kameras,
3D W1 und 3D W3, haben leicht unterschiedliche Abmessungen.
Dies sind die wichtigen Werte auf 0.5mm gerundet:
|
3D W1 |
3D W3 |
Höhe |
68.5mm |
66.0mm |
gesamt |
Stereobasis |
77.0mm |
75.0mm |
Abstand |
Mitte der linken Linse |
14.0mm |
17.0mm |
zur Seite |
Stativgewinde |
31.5mm |
31.5mm |
zur Seite |
Um eine Blitzschiene zu bauen, die an beide Modelle passt,
sind ein paar Punkte erwähnenswert:
- Die Mitte zwischen beiden Linsen weicht in Bezug zum Stativgewinde um 2mm ab.
- Die Höhe unterscheidet sich um ca. 2.5mm.
- Die 3D W1 hat Knöpfe entlang der linken Kante.
- Die 3D W3 hat die Parallaxeneinstellung links oben.
- Die Höhe sollte mindestens 72-75mm betragen,
um Platz für die Befestigungsschraube des Blitzschuhs zu lassen.
Mit Augenmerk auf die 3D W3 habe ich beschlossen
die Schiene so auszulegen, dass die Strebe links von der
Kamera mit einem Versatz nach hinten verläuft.
Das ermöglicht eine ungehinderte Bedienung der
Parallaxeneinstellung.
Um die erste Version preisgünstig und
einfach baubar zu halten, habe ich mich für zwei
flache L-Winkel aus Stahl, und ein Aluminiumrohr
mit Holzkern entschieden. Das sind ganz normale
Baumarktartikel.
|
Blitzschiene für die FujiFilm Real 3D W1/W3 Kameras | |
Stückliste
- 2 flache L-Winkel, 120x120mm, 20mm breit, 2mm dick
- 1 Stück Aluminiumrohr, 19.5mm Außendurchmesser, 1.5mm Wandstärke
- 1 Stück Riffelstab, 16mm Durchmesser
- 2 SPAX Schrauben 4x40 (oder ähnlich)
- 2 1/4" Schrauben (je nach Gewindelänge zusätzlich Beilagscheiben)
Aufbau der Blitzschiene
Der untere L-Winkel musste an einer Seite abgeschnitten werden,
der obere L-Winkel an beiden Seiten.
Die Befestigungsschrauben sind dort, wo die Winkel ohnehin schon
Löcher hatten. Ein dort geschnittenes 1/4" Gewinde
verhindert ein Herausfallen der Schrauben.
Zur Befestigung der Strebe waren zwei Bohrungen notwendig.
Unten ist die Blitzschiene mit montierter
FujiFilm Real 3D W3 Kamera
und dem
Seagull SYK-5 Auslöser zu sehen.
|
Blitzschiene mit FujiFilm Real 3D W3 und Seagull SYK-5 Auslöser | |
Bitte beachten: Der Blitzschuh ist minimal
aus der Mitte in Richtung der linken Linse,
während der eingebaute Blitz in Richtung der
rechten Linse abweicht.
Verbesserungen
Der simple Aufbau funktioniert einwandfrei in normal großen Räumen.
Für saubere optische Auslösung, und um ein Auslösen
durch fremde Blitze zu verhindern, ist ein geschlossener
Lichtpfad vom internen Blitz zum Sensor im Auslöser
notwendig.
Dabei ist darauf zu achten, dass die Eingangsöffnung groß genug ist,
die Thermische Leistung einer Blitzröhre sollte
man nie unterschätzen.
Während ich den ersten Prototypen der Einfachheit halber
aus dickem weißem Papier gebastelt hatte,
waren die nachfolgenden Varianten aus dünnem
mattschwarzem Karton.
Die zweite Version war so konstruiert, dass sie nach vorn
schwingt, wenn der Objektivschutz geschlossen wird.
Für die endgültige Version habe ich mich für
einen Auszug nach der Art einer Streichholzschachtel
entschieden. Nach dem Öffnen des Objektivschutzes muss
die Verbindung zwar von Hand herausgezogen werden,
sie schiebt sich aber beim Schließen des Objektivschutzes
mit zurück.
Eine weitere Verbesserung ist eine Stütze vom oberen Teil
der Blitzschiene zur Oberseite der Kamera.
Diese ist nicht auf den Fotos zu sehen, erlärt aber
warum am oberen Teil der Blitzschiene noch das kleine Stück
nach vorn steht.
Unterschied Dauerlicht/Blitzbelichtung
Bei Dauerlicht
gibt es drei Parameter für die Belichtung:
Empfindlichkeit, Blende und Verschlusszeit.
Bei der
Blitzbelichtung gibt es einen kleinen, aber
wichtigen Unterschied:
Der Blitz ist ein kurzer Lichtimpuls.
Die tatsächliche Verschlusszeit spielt keine Rolle,
solange diese ein einem gewissen Bereich liegt:
Die Verschlusszeit kann so lang werden,
bis das Umgebungslicht noch nicht zu
eine korrekten Belichtung oder einer Überbelichtung führt.
Durch die Auslöseverzögerung des Blitzes
und die Blitzdauer (und bei bestimmten
Kameramodellen Verschlussvorgänge)
gibt es eine untere Grenze für die Verschlusszeit,
die sogenannte "X-Sync" Zeit.
Gewöhnlich liegt die X-Sync Zeit
irgendwo im Bereich von 1/125s bis 1/250s.
Innerhalb des Bereichs von Dauerlicht-Belichtungszeit
und dem X-Sync Limit kann die
Verschlusszeit verwendet werden, um die
Balance zwischen Umgebungslicht und Blitzlicht
festzulegen.
Leitzahlen
Der wichtige Parameter für ein Blitzgerät ist die Leitzahl
(LZ; englisch "guide number", GN).
Diese Zahl ist ein Maß für die Lichtmenge, und
entspricht dem Produkt aus Blendenzahl und Motiventfernung
bei einer bestimmten Empfindlichkeit, normalerweise ISO 100.
Die Blende und die Entfernung haben quadratischen Einfluss
auf das Licht, während die Empfindlichkeit nur einen
linearen Einfluss hat.
Das bedeutet, dass die Leitzahl mit der Wurzel aus dem
Verhältnis zweier Empfindlichkeitswerte umgeerchnet werden muss.
Beispiel: Eine Leitzahl von 10 bei ISO 100 entspricht
14.1 bei ISO 200, was eine Reichweite von 3.5m bei F4.0 ergibt.
Belichtungsmessung und Belichtungskorrektur
Wenn ein Blitzgerät mit integriertem Belichtungssensor
verwendet wird, müssen Belichtung uns Blendenwert zwischen
Kamera und Blitzgerät abgeglichen werden. Das Blitzgerät
misst das von der Szene reflektierte Licht, und
stoppt den Stromfluss durch die Blitzröhre, sobald
eine korrekte Belichtung gemessen wird.
Das kann zu Unterbelichtung führen, wenn
stark spiegelnde oder große und/oder helle Objekte
im Vordergrund sind.
Mit dem Canon 580EX II können Empfindlichkeit und Blende
einfach eingewählt werden. Allerdings ist keine Belichtungskorrektur
einstellbar. Im Fall von nicht korrekter Belichtung müssen
Empfindlichkeit oder Blendenwert verändert werden.
Um den Blendenwert gleich zur Einstellung der Kamera zu halten,
kann die Emfindlichkeitseinstellung bei Unterbelichtung
gesenkt, oder bei Überbelichtung erhöht werden.
Fehlende Einstellmöglichkeit
Laut dem etwas verwirrenden Datenblatt
hat der Bilora Blitz zwei Automatikmodi,
A1 für F2.8 bei ISO 100 und A2 für F5.6 bei ISO 100.
Wenn keiner dieser zwei Modi zu einer korrekten Belichtung führt,
besteht die einzige Möglichkeit in der Verwendung von
Graufilterfolien vor dem Belichtungssensor.
Das verringert die gemessene Lichtmenge, und sollte so
die abgegebene Lichtmenge entsprechend erhöhen.
In manuellem Modus kann das Blitzgerät nur mit voller
Leistung mit einer angeblichen
Leitzahl von 22 blitzen.
Dies wären die resultierenden Reichweiten für LZ 22:
| F3.7 | F4.2 | F5.0 | F5.6 | F8.0 | F9.0 |
ISO 100 |
6.0m |
5.3m |
4.5m |
4.0m |
2.8m |
2.5m |
ISO 200 |
8.5m |
7.5m |
6.3m |
5.6m |
4.0m |
3.5m |
Weil die billigen Bilora/Unomat Blitzgeräte
keine ausreichende Einstellung der Blitzleistung bieten,
habe ich beschlossen, gleich die große Lösung mit
Seagull SYK-5 Auslöser und
Canon 580EX II Blitzgerät auszuprobieren.
Wenn der Aufbau mit dem SYK-5 funktioniert, klappt alles
erstaunlich gut. Manchmal gibt es Probleme nach dem
ersten Zusammenstecken, weil der Blitz nicht feuert.
Ich habe noch nicht herausgefunden, ob es am
Blitzschuh, dem Schiebeschalter, oder etwas anderem
liegt.
Mit dem Gewicht des großen Blitzgerätes wäre eine
etwas höhere und etwas dickere Strebe mit etwas mehr
Abstand zum Kameragehäuse bequemer.
Weil das 4:3 Format etwas mehr Höhe als das
3:2 Format hat, ist eine manuelle Zoomstellung von 28mm
für 35mm Weitwinkelaufnahmen empfehlenswert.
Mit LZ 30 bei ISO 100, und mittlerer
Blende von f/5.0 oder f/5.6, ergibt das eine maximale
Reichweite von 5.4-6.0m.
Mit den tatsächlichen Werten von Empfindlichkeit und Blende
sind die Fotos stark unterbelichtet. In einer normalen
Umgebung musste ich die am Blitzgerät eingestellte
Empfindlichkeit auf ISO 40 heruntersetzen,
also damit die Belichtung um 1 1/3 Stufen anheben.
Die Belichtung zu stark anzuheben ist allerdings riskant,
weil die Einsteigerkameras eine
sehr schlechte Wiedergabe von Spitzlichtern
haben.
Ich habe vergessen, den Blitz mit manueller Einstellung
zu testen. Somit kann ich nicht beurteilen, ob die
Unterbelichtung durch eine falsche Messung im Blitzgerät,
oder durch eine Abweichung der Einstellungen in der
Kamera zustande kommt.
Der Weißabgleich auf Tageslicht ist nicht perfekt,
aber ausreichend gut.
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Blitzschiene, 3D W3, SYK-5 mit Abschirmung, 580EX II - Vorderansicht | |
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Blitzschiene, 3D W3, SYK-5 mit Abschirmung, 580EX II - Rückansicht | |
Als ich ein paar 3D Fotos mit meinem üblichen
Aufbau für drahtloses Blitzen machen wollte,
hätte ich beinahe meine Funkauslöser ausgepackt.
Aber ich habe spontan beschlossen, dem
Canon Transmitter eine Chance zu geben.
Canon ST-E2 Speedlite Transmitter
Zuerst müssen aber die Slave-Blitze eingestellt werden:
Die Canon Blitzgeräte schalten sich automatisch
auf E-TTL Modus, wenn sie in den Slave-Modus
umgeschaltet werden.
Der Knopf für den Wechsel der Betriebsart scheint nicht
zu funktionieren, aber wenn man ihn längere Zeit gedrückt
hält, schaltet sich das Blitzgerät in
M-Modu s mit blinkendem M. Das sollte keinen Grund zur
Beunruhigung geben, sondern scheint nur die
unübliche Einstellung zu betonen.
Der Canon ST-E2 Speedlite Transmitter
startet automatisch im Nicht-TTL Modus, wenn keine
Datenkommunikation stattfindet, und löst die
Blitze auch in manuellem Modus direkt aus,
wenn er selbst über den Mittenkontakt ausgelöst wird.
Das Gewicht von ca. 140g einschließlich
der 2CR5 6V Lithium Batterie bringt die Kamera
noch nicht aus dem Gleichgewicht.
Standard Funkauslöser
Standard Funkauslöser sollten auch funktionieren.
Aber im Vergleich zum systemeigenen Drahtlosbetrieb
braucht jedes Blitzgerät einen Empfänger, und dieser
zusätzliche Batterien.
Eine verbreitete kostengünstige Lösung sind die
Yongnuo RF-602 Funkauslöser.
Der Sender (RF-602TX)
hat ein Gewicht von ca. 35g einschließlich der
CR2 3V Lithium Batterie, jeder Empfänger
(RF-602RX)
hat ein Gewicht von ca. 50g einschließlich
zwei AAA (Micro) Batterien.
Als ich irgendwann später den
Yongnuo RF-602TX auf dem Seagull SYK-5
testen wollte, musste ich feststellen, dass es
nicht funktioniert, wenn der SYK-5
im Vorblitz-Modus ist. Es funktioniert
bei direkter Auslösung, aber das hilft nichts
in Verbindung mit den FujiFilm 3D W1/W3 Kameras.
Die Fehlfunktion könnte mit der niedrigen
Triggerspannung von ca. 3.2V des Yongnuo Senders zusammenhängen,
wo der Canon ST-E2 ca. 3.7V hat,
und die Canon Blitzgeräte der 5er Serie ca. 4.5V haben.
Für mich ist die externe Blitzanordnung ein Muss.
Der hier gezeigte Prototyp funktioniert schon
sehr gut, ich habe aber bereits Pläne für
eine "saubere" Lösung
aus massivem Alu und einem veränderten Aufbau,
bei dem ungehinderter Zugang zum Batteriefach
möglich ist. Mit dem Akkuverbrauch
des 3D W3 Modells ist das ein sehr wichtiger Aspekt.
Vorteile
- Ausreichend Blitzleistung um ISO 100 und/oder F8.0/F9.0 zu verwenden.
- Ausreichend Blitzleistung für größere Distanzen.
- Keine Staubflecken in den (Teil-)Bildern.
- Reduzierter Rote-Augen-Effekt.
- Das Festhalten an der Strebe hält die Finger
von der linken Linse weg.
Nachteile
- Mit dem aktuellen Design ist das Akkufach blockiert,
und die Blitzschiene muss zum Wechseln komplett entfernt werden.
Kameraeinstellungen für reine Blitzfotografie (kein Umgebungslicht)
- Weißabgleich auf Tageslicht.
- ISO 100, 1/125s, F5.0/F5.6 bei normalen Entfernungen.
- ISO 100, 1/125s, F8.0/F9.0 im Nahbereich.
Canon-Spezifische Einstellungen
- Der Canon 580EX II ist wegen dem Belichtungssensor höchst empfehlenswert.
- C.Fn-05 muss auf den Wert 3 eingestellt werden, um die Automatische Belichtungsmessung zu aktivieren.
- Zoom des Blitzkopfs sollte manuell auf 28mm stehen, um den 35mm äquivalenten Bereich des 4:3 Format im Weitwinkelbereich voll auszuleuchten.
- Mit der Kamera auf ISO 100 ergibt eine Einstellung von ISO 40 am Blitzgerät eine gute Belichtung (+ 1 1/3).
- Der ST-E2 funktioniert einwandfrei mit den Slave-Blitzen im M Modus.
- In manuellem Modus ist ein Blitzgerät mit Abstufungen in 1/3 Stufen empfehlenswert,
weil die Kameras keine Feineinstellung von Empfindlichkeit und Blende bieten.
2012-06-04
Die zweite Version der Blitzschiene ist immer noch in der ersten
Schnellschuss-Version, funktioniert aber wie geplant.
Mit einer Strebe von
23.5mm Durchmesser, 80mm Höhe, und 18mm Abstand zur Kamera
ist sie perfekt zu halten. Durch eine zusätzliche
Stützstrebe zwischen Display und Bedienelementen
ergibt sich ein solider Rahmen. Besonders angenehm ist
die voll zugängliche Batterieklappe.
Der unzuverlässige Blitzbetrieb war aufgrund von drei unterschiedlichen
Faktoren, und deshalb sehr schwer zu diagnostizieren:
Der Lichtschacht hat doch nicht ausreichend Licht reflektiert,
so dass ich ihn innen mit Alufolie verkleiden musste.
Die Verzögerung des SYK-5 muss auf der kürzesten Einstellung sein,
aber wenn die Kamera am Trageriemen hängt, kann sich das verstellen.
Das größte Problem ist aber der Schnellverschluss des Canon Blitzgeräts:
Der Verriegelungsstift rastet nicht ein, auch nicht wenn ein sauberes Loch
gebohrt ist. Die Klemmung allein ist nicht ausreichend fest,
das Blitzgerät kann nach hinten rutschen, so dass der Mittelkontakt
von der Kontaktfläche rutscht.
Das bedeutet, dass nach dem Tragen der Kamera die Einstellung für die
Verzögerung und der korrekte Sitz des Blitzgeräts geprüft werden müssen.
2012-07-31
Gestern habe ich endlich das neue Canon 600EX-RT Blitzgerät gekauft,
und kann bestätigen, dass es einwandfrei mit dem Seagull SYK-5 Auslöser
funktioniert.
Das Blitzgerät ist zwar 20-25g schwerer als der 580EX II,
und auch teurer, aber der Belichtungsmodus ist viel einfacher
handhabbar. Anstatt unbequem über C.Fn Einstellungen, kann
der notwendige Berlichtungsmodus "Ext.M"
einfach über den "MODE" Knopf ausgewählt werden.
Die Funktionstasten sind vorbelegt, um
Zoom, ISO und Blende einzustellen. Nach dem Drücken
der entsprechenden Funktionstaste können die Werte
direkt über das Drehrad eingestellt werden.
Ein weiterer Vorteil ist der mitgelieferte Filterhalter
mit zwei unterschiedlichen Orange-Filtern. Damit kann
die Farbtemperatur an Glühlampenlicht angepasst werden.