FujiFilm Real 3D W1/W3
Externes Blitzgerät

Dieser Artikel beschreibt, wie man ein externes Blitzgerät
mit den FujiFilm Real 3D W1 oder FujiFilm Real 3D W3 Kameras verwenden kann.
Auch auf Englisch verfügbar: [ English Version ]
Inhaltsverzeichnis
Warum braucht man ein externes Blitzgerät?
Fähigkeiten der Kamera
Geeignete Blitzgeräte und Auslöser
Anforderungen an die Blitzschiene
Die Blitzschiene
Blitzbelichtung
Erste Erfahrungen
Drahtlos
Zusammenfassung
Aktualisierungen

Warum braucht man ein externes Blitzgerät?

Eingebauter Blitz

Die Technischen Daten geben für den eingebauten Blitz eine Reichweite von 3.7m (Weitwinkel) bis 3.3m (Tele) für die W1, und 3.6m (Weitwinkel) bis 3.1m (Tele) für die W3 an. Das klingt erst mal gut, aber die Werte sind für eine Empfindlichkeit von ISO 800 und Offenblende gerechnet. In anderen Worten: Man bekommt die halbe Reichweite bei ISO 200 (die höchste für diese Kameras akzeptable Empfindlichkeit), ganz zu schweigen von der Reichweite bei ISO 100 mit maximal 1.3m. Die Zahlen ergeben umgerechnet eine durchschnittliche Leitzahl von ungefähr 4.7.

Vorteile mit einem externen Blitzgerät

Die mickrige Leitzahl des eingebauten Blitzes ist der Hauptgrund, einen externen Blitz zu verwenden. Blendenzahlen von F5.0/F5.6 bei ISO 100 verhelfen zu einer deutlich besseren Bildqualität. Aber andere Vorteile von einem externen Blitzgerät sind ein reduzierter Rote-Augen-Effekt und die Eliminierung des "Staubkreis-Phänomens", was besonders störend in der Stereographie ist.

Fähigkeiten der Kamera

Befestigung

Es gibt weder einen aktiven Blitzschuh ("hot shoe"), noch irgendeinen anderen Zubehörschuh. Aber wenigstens gibt es ein Stativgewinde, an dem eine Blitzschiene befestigt werden kann.

Blitzauslösung

Die Kameras sind nicht für den Betrieb mit einem externen Blitzgerät ausgelegt, es gibt also auch keine Blitzsynchronbuchse ("PC Sync"). Das externe Blitzgerät muss optisch über den eingebauten Blitz ausgelöst werden. Ein schwerwiegender Nachteil ist der Mess-Vorblitz, der nicht deaktiviert werden kann. Das bedeutet, dass ein optischer Blitzauslöser verwendet werden muss, der die Möglichkeit zum Unterdrücken des Messblitzes bietet, um dann zusammen mit dem Hauptblitz auszulösen. Ebenso gibt es keine Möglichkeit, die Blitzleistung zu beeinflussen. Der interne Blitz wird dann in den meisten Fällen mit voller Leistung zünden, was zu einer langen Verzögerung zwischen zwei Auslösungen wegen dem Nachladen des Kondensators führt - ganz zu schweigen vom unnötigen Batterieverbrauch. Das ist ein besonders schwerwiegender Nachteil beim 3D W3 Modell mit dem kleinen Akku.

Einstellungen der Kamera

Der einzige gute Punkt ist, dass bei den FujiFilm Real 3D W1 und W3 Kameras ein Manueller Modus verfügbar ist, bei dem Empfindlichkeit, Blende und Belichtungszeit eingestellt werden können. Die Empfindlichkeit kann auf ISO 100, 200, 400, 800 oder 1600 (ganze Stufen) eingestellt werden, wobei nur ISO 100 und ISO 200 mehr oder weniger "akzeptable" Bildqualität liefern. Die Kameras haben nur drei Blendenstufen: F3.7/F5.0/F8.0 im Weitwinkel, und F4.2/F5.6/F9.0 im Standard- und Telebereich. Das ergibt rechnerisch einen 5/6 Schritt zwischen offener und mittlerer Blende, 1 1/3 Schritt zwischen mittlerer und geschlossener Blende, und 1/3 Schritt zwischen Weitwinkel und Standard/Tele. Nur die Belichtungszeit kann in 1/3 Stufen von 1/2s bis 1/1000s eingestellt werden. Leider ist kein manueller Weißabgleich verfügbar, der Weißabgleich muss auf Tageslicht eingestellt werden, um in etwa die Farbtempertatur des Blitzes zu erreichen. Das gilt natürlich nur, wenn keine Farbfilterfolien vor dem Blitzkopf verwendet werden.

Geeignete Blitzgeräte und Auslöser

Ein geeignetes Blitzgerät muss entweder manuell auf eine bestimmte Blitzleistung einstellbar sein, oder einen Automatikmodus mit eingebautem Belichtungssensor bieten.

Slave Blitzgeräte

Es gibt einige sogenannte "Digital Slave" Blitzgeräte, die einen integrierten optischen Auslöser mit Vorblitz-Unterdrückung, sowie einen Belichtungssensor eingebaut haben. Für den Anfang hatte ich mir den Bilora Digital-B D 22 iS intelli flash 120 ausgesucht. Der einzige Grund dieses Modell zu wählen war die Tatsache, dass ich geglaubt hatte, es wäre sehr billig: 22 Euro zuzüglich Versandkosten. In der Zwischenzeit habe ich noch ein sehr ähnliches Modell als Unomat B18 digi auto Flash für 18.99 Euro versandkostenfrei gefunden. Blitzgeräte mit integriertem Auslöser erfordern nur einen passiven Zubehörschuh ("cold shoe") zur Befestigung.

Canon Speedlites

Nachdem ich eine Canon Spiegelreflexkamera verwende, habe ich auch "ordentliche" Blitzgeräte zum Testen. Das Canon Speedlite 580EX II Blitzgerät bietet einen manuellen Automatikmodus mit integriertem Belichtungssensor, wenn C.Fn-05 auf den Wert "3" eingestellt ist. Desweiteren bieten die Canon 550EX, 580EX und 580EX II Blitzgeräte eine manuelle Leistungseinstellung von 1/1 herunter bis zu 1/128. Während der alte 550EX nur in ganzen Stufen eingestellt werden kann, können der 580EX und 580EX II in 1/3 Stufen eingestellt werden. Leider funktioniert die Reichweitenanzeige nicht im M-Modus, wenn keine EOS Kamera angeschlossen ist. Die Blitzgeräte aus der 4er-Serie sollten auch funktionieren, alle Modelle darunter bieten keine manuellen Einstellmöglichkeiten am Blitzgerät, und können deshalb nicht verwendet werden.

Die Canon Blitzgeräte der 4er- und 5er-Serie unterstützen keine primitive optische Auslösung, also ist ein externer Auslöser erforderlich. Der Seagull SYK-5 Flash Remote Controller ist ein optischer Blitzauslöser für Mittelkontakt-Auslösung ("hot-shoe") mit einstellbarer Vorblitz-Verzögerung von 70ms bis 1.5s. Der Auslöser kann über das 1/4" Gewinde sicher befestigt werden, und damit problemlos das Gewicht eines großen Blitzgerätes tragen. Es ist zu beachten, dass der 580EX II mit Akkus ein Gewicht von ca. 520g hat, während die Kamera samt Akku und Speicherkarte nur ca. 250g wiegt.

Anforderungen an die Blitzschiene

Um das Blitzgerät mechanisch an der Kamera zu befestigen, ist eine Blitzschiene notwendig, die am Stativgewinde der Kamera befestigt wird. Das Ziel ist es, den Blitzkopf mittig zu den beiden Linsen über die Kamera zu bekommen. Nachdem kein Hochformat erforderlich ist, reicht eine einfache starre Blitzschiene aus.

Abmessungen und Geometrie der Kameras

Die beiden Kameras, 3D W1 und 3D W3, haben leicht unterschiedliche Abmessungen.
Dies sind die wichtigen Werte auf 0.5mm gerundet:
3D W1 3D W3
Höhe 68.5mm 66.0mm gesamt
Stereobasis 77.0mm 75.0mm Abstand
Mitte der linken Linse 14.0mm 17.0mm zur Seite
Stativgewinde 31.5mm 31.5mm zur Seite

Um eine Blitzschiene zu bauen, die an beide Modelle passt, sind ein paar Punkte erwähnenswert:

Die Blitzschiene

Mit Augenmerk auf die 3D W3 habe ich beschlossen die Schiene so auszulegen, dass die Strebe links von der Kamera mit einem Versatz nach hinten verläuft. Das ermöglicht eine ungehinderte Bedienung der Parallaxeneinstellung.

Um die erste Version preisgünstig und einfach baubar zu halten, habe ich mich für zwei flache L-Winkel aus Stahl, und ein Aluminiumrohr mit Holzkern entschieden. Das sind ganz normale Baumarktartikel.

Blitzschiene für die FujiFilm Real 3D W1/W3 Kameras
Blitzschiene für die FujiFilm Real 3D W1/W3 Kameras

Stückliste

Aufbau der Blitzschiene

Der untere L-Winkel musste an einer Seite abgeschnitten werden, der obere L-Winkel an beiden Seiten. Die Befestigungsschrauben sind dort, wo die Winkel ohnehin schon Löcher hatten. Ein dort geschnittenes 1/4" Gewinde verhindert ein Herausfallen der Schrauben. Zur Befestigung der Strebe waren zwei Bohrungen notwendig.

Unten ist die Blitzschiene mit montierter FujiFilm Real 3D W3 Kamera und dem Seagull SYK-5 Auslöser zu sehen.

Blitzschiene mit FujiFilm Real 3D W3 und Seagull SYK-5 Auslöser
Blitzschiene mit FujiFilm Real 3D W3 und Seagull SYK-5 Auslöser
Bitte beachten: Der Blitzschuh ist minimal aus der Mitte in Richtung der linken Linse, während der eingebaute Blitz in Richtung der rechten Linse abweicht.

Verbesserungen

Der simple Aufbau funktioniert einwandfrei in normal großen Räumen. Für saubere optische Auslösung, und um ein Auslösen durch fremde Blitze zu verhindern, ist ein geschlossener Lichtpfad vom internen Blitz zum Sensor im Auslöser notwendig. Dabei ist darauf zu achten, dass die Eingangsöffnung groß genug ist, die Thermische Leistung einer Blitzröhre sollte man nie unterschätzen. Während ich den ersten Prototypen der Einfachheit halber aus dickem weißem Papier gebastelt hatte, waren die nachfolgenden Varianten aus dünnem mattschwarzem Karton. Die zweite Version war so konstruiert, dass sie nach vorn schwingt, wenn der Objektivschutz geschlossen wird. Für die endgültige Version habe ich mich für einen Auszug nach der Art einer Streichholzschachtel entschieden. Nach dem Öffnen des Objektivschutzes muss die Verbindung zwar von Hand herausgezogen werden, sie schiebt sich aber beim Schließen des Objektivschutzes mit zurück.

Eine weitere Verbesserung ist eine Stütze vom oberen Teil der Blitzschiene zur Oberseite der Kamera. Diese ist nicht auf den Fotos zu sehen, erlärt aber warum am oberen Teil der Blitzschiene noch das kleine Stück nach vorn steht.

Blitzbelichtung

Unterschied Dauerlicht/Blitzbelichtung

Bei Dauerlicht gibt es drei Parameter für die Belichtung: Empfindlichkeit, Blende und Verschlusszeit. Bei der Blitzbelichtung gibt es einen kleinen, aber wichtigen Unterschied: Der Blitz ist ein kurzer Lichtimpuls. Die tatsächliche Verschlusszeit spielt keine Rolle, solange diese ein einem gewissen Bereich liegt: Die Verschlusszeit kann so lang werden, bis das Umgebungslicht noch nicht zu eine korrekten Belichtung oder einer Überbelichtung führt. Durch die Auslöseverzögerung des Blitzes und die Blitzdauer (und bei bestimmten Kameramodellen Verschlussvorgänge) gibt es eine untere Grenze für die Verschlusszeit, die sogenannte "X-Sync" Zeit. Gewöhnlich liegt die X-Sync Zeit irgendwo im Bereich von 1/125s bis 1/250s. Innerhalb des Bereichs von Dauerlicht-Belichtungszeit und dem X-Sync Limit kann die Verschlusszeit verwendet werden, um die Balance zwischen Umgebungslicht und Blitzlicht festzulegen.

Leitzahlen

Der wichtige Parameter für ein Blitzgerät ist die Leitzahl (LZ; englisch "guide number", GN). Diese Zahl ist ein Maß für die Lichtmenge, und entspricht dem Produkt aus Blendenzahl und Motiventfernung bei einer bestimmten Empfindlichkeit, normalerweise ISO 100. Die Blende und die Entfernung haben quadratischen Einfluss auf das Licht, während die Empfindlichkeit nur einen linearen Einfluss hat. Das bedeutet, dass die Leitzahl mit der Wurzel aus dem Verhältnis zweier Empfindlichkeitswerte umgeerchnet werden muss. Beispiel: Eine Leitzahl von 10 bei ISO 100 entspricht 14.1 bei ISO 200, was eine Reichweite von 3.5m bei F4.0 ergibt.

Belichtungsmessung und Belichtungskorrektur

Wenn ein Blitzgerät mit integriertem Belichtungssensor verwendet wird, müssen Belichtung uns Blendenwert zwischen Kamera und Blitzgerät abgeglichen werden. Das Blitzgerät misst das von der Szene reflektierte Licht, und stoppt den Stromfluss durch die Blitzröhre, sobald eine korrekte Belichtung gemessen wird. Das kann zu Unterbelichtung führen, wenn stark spiegelnde oder große und/oder helle Objekte im Vordergrund sind.

Mit dem Canon 580EX II können Empfindlichkeit und Blende einfach eingewählt werden. Allerdings ist keine Belichtungskorrektur einstellbar. Im Fall von nicht korrekter Belichtung müssen Empfindlichkeit oder Blendenwert verändert werden. Um den Blendenwert gleich zur Einstellung der Kamera zu halten, kann die Emfindlichkeitseinstellung bei Unterbelichtung gesenkt, oder bei Überbelichtung erhöht werden.

Fehlende Einstellmöglichkeit

Laut dem etwas verwirrenden Datenblatt hat der Bilora Blitz zwei Automatikmodi, A1 für F2.8 bei ISO 100 und A2 für F5.6 bei ISO 100. Wenn keiner dieser zwei Modi zu einer korrekten Belichtung führt, besteht die einzige Möglichkeit in der Verwendung von Graufilterfolien vor dem Belichtungssensor. Das verringert die gemessene Lichtmenge, und sollte so die abgegebene Lichtmenge entsprechend erhöhen. In manuellem Modus kann das Blitzgerät nur mit voller Leistung mit einer angeblichen Leitzahl von 22 blitzen.
Dies wären die resultierenden Reichweiten für LZ 22:
F3.7F4.2F5.0F5.6F8.0F9.0
ISO 100 6.0m 5.3m 4.5m 4.0m 2.8m 2.5m
ISO 200 8.5m 7.5m 6.3m 5.6m 4.0m 3.5m

Erste Erfahrungen

Weil die billigen Bilora/Unomat Blitzgeräte keine ausreichende Einstellung der Blitzleistung bieten, habe ich beschlossen, gleich die große Lösung mit Seagull SYK-5 Auslöser und Canon 580EX II Blitzgerät auszuprobieren.

Wenn der Aufbau mit dem SYK-5 funktioniert, klappt alles erstaunlich gut. Manchmal gibt es Probleme nach dem ersten Zusammenstecken, weil der Blitz nicht feuert. Ich habe noch nicht herausgefunden, ob es am Blitzschuh, dem Schiebeschalter, oder etwas anderem liegt.
Mit dem Gewicht des großen Blitzgerätes wäre eine etwas höhere und etwas dickere Strebe mit etwas mehr Abstand zum Kameragehäuse bequemer.

Weil das 4:3 Format etwas mehr Höhe als das 3:2 Format hat, ist eine manuelle Zoomstellung von 28mm für 35mm Weitwinkelaufnahmen empfehlenswert. Mit LZ 30 bei ISO 100, und mittlerer Blende von f/5.0 oder f/5.6, ergibt das eine maximale Reichweite von 5.4-6.0m. Mit den tatsächlichen Werten von Empfindlichkeit und Blende sind die Fotos stark unterbelichtet. In einer normalen Umgebung musste ich die am Blitzgerät eingestellte Empfindlichkeit auf ISO 40 heruntersetzen, also damit die Belichtung um 1 1/3 Stufen anheben. Die Belichtung zu stark anzuheben ist allerdings riskant, weil die Einsteigerkameras eine sehr schlechte Wiedergabe von Spitzlichtern haben. Ich habe vergessen, den Blitz mit manueller Einstellung zu testen. Somit kann ich nicht beurteilen, ob die Unterbelichtung durch eine falsche Messung im Blitzgerät, oder durch eine Abweichung der Einstellungen in der Kamera zustande kommt. Der Weißabgleich auf Tageslicht ist nicht perfekt, aber ausreichend gut.

Blitzschiene, 3D W3, SYK-5 mit Abschirmung, 580EX II - Vorderansicht   Blitzschiene, 3D W3, SYK-5 mit Abschirmung, 580EX II - Rückansicht
Blitzschiene, 3D W3, SYK-5 mit Abschirmung, 580EX II - Vorderansicht Blitzschiene, 3D W3, SYK-5 mit Abschirmung, 580EX II - Rückansicht

Drahtlos

Als ich ein paar 3D Fotos mit meinem üblichen Aufbau für drahtloses Blitzen machen wollte, hätte ich beinahe meine Funkauslöser ausgepackt. Aber ich habe spontan beschlossen, dem Canon Transmitter eine Chance zu geben.

Canon ST-E2 Speedlite Transmitter

Zuerst müssen aber die Slave-Blitze eingestellt werden: Die Canon Blitzgeräte schalten sich automatisch auf E-TTL Modus, wenn sie in den Slave-Modus umgeschaltet werden. Der Knopf für den Wechsel der Betriebsart scheint nicht zu funktionieren, aber wenn man ihn längere Zeit gedrückt hält, schaltet sich das Blitzgerät in M-Modu s mit blinkendem M. Das sollte keinen Grund zur Beunruhigung geben, sondern scheint nur die unübliche Einstellung zu betonen.

Der Canon ST-E2 Speedlite Transmitter startet automatisch im Nicht-TTL Modus, wenn keine Datenkommunikation stattfindet, und löst die Blitze auch in manuellem Modus direkt aus, wenn er selbst über den Mittenkontakt ausgelöst wird. Das Gewicht von ca. 140g einschließlich der 2CR5 6V Lithium Batterie bringt die Kamera noch nicht aus dem Gleichgewicht.

Standard Funkauslöser

Standard Funkauslöser sollten auch funktionieren. Aber im Vergleich zum systemeigenen Drahtlosbetrieb braucht jedes Blitzgerät einen Empfänger, und dieser zusätzliche Batterien.

Eine verbreitete kostengünstige Lösung sind die Yongnuo RF-602 Funkauslöser. Der Sender (RF-602TX) hat ein Gewicht von ca. 35g einschließlich der CR2 3V Lithium Batterie, jeder Empfänger (RF-602RX) hat ein Gewicht von ca. 50g einschließlich zwei AAA (Micro) Batterien.
Als ich irgendwann später den Yongnuo RF-602TX auf dem Seagull SYK-5 testen wollte, musste ich feststellen, dass es nicht funktioniert, wenn der SYK-5 im Vorblitz-Modus ist. Es funktioniert bei direkter Auslösung, aber das hilft nichts in Verbindung mit den FujiFilm 3D W1/W3 Kameras.
Die Fehlfunktion könnte mit der niedrigen Triggerspannung von ca. 3.2V des Yongnuo Senders zusammenhängen, wo der Canon ST-E2 ca. 3.7V hat, und die Canon Blitzgeräte der 5er Serie ca. 4.5V haben.

Zusammenfassung

Für mich ist die externe Blitzanordnung ein Muss. Der hier gezeigte Prototyp funktioniert schon sehr gut, ich habe aber bereits Pläne für eine "saubere" Lösung aus massivem Alu und einem veränderten Aufbau, bei dem ungehinderter Zugang zum Batteriefach möglich ist. Mit dem Akkuverbrauch des 3D W3 Modells ist das ein sehr wichtiger Aspekt.

Vorteile Nachteile Kameraeinstellungen für reine Blitzfotografie (kein Umgebungslicht) Canon-Spezifische Einstellungen

Aktualisierungen

2012-06-04

Die zweite Version der Blitzschiene ist immer noch in der ersten Schnellschuss-Version, funktioniert aber wie geplant. Mit einer Strebe von 23.5mm Durchmesser, 80mm Höhe, und 18mm Abstand zur Kamera ist sie perfekt zu halten. Durch eine zusätzliche Stützstrebe zwischen Display und Bedienelementen ergibt sich ein solider Rahmen. Besonders angenehm ist die voll zugängliche Batterieklappe.

Der unzuverlässige Blitzbetrieb war aufgrund von drei unterschiedlichen Faktoren, und deshalb sehr schwer zu diagnostizieren: Der Lichtschacht hat doch nicht ausreichend Licht reflektiert, so dass ich ihn innen mit Alufolie verkleiden musste. Die Verzögerung des SYK-5 muss auf der kürzesten Einstellung sein, aber wenn die Kamera am Trageriemen hängt, kann sich das verstellen. Das größte Problem ist aber der Schnellverschluss des Canon Blitzgeräts: Der Verriegelungsstift rastet nicht ein, auch nicht wenn ein sauberes Loch gebohrt ist. Die Klemmung allein ist nicht ausreichend fest, das Blitzgerät kann nach hinten rutschen, so dass der Mittelkontakt von der Kontaktfläche rutscht.
Das bedeutet, dass nach dem Tragen der Kamera die Einstellung für die Verzögerung und der korrekte Sitz des Blitzgeräts geprüft werden müssen.

2012-07-31

Gestern habe ich endlich das neue Canon 600EX-RT Blitzgerät gekauft, und kann bestätigen, dass es einwandfrei mit dem Seagull SYK-5 Auslöser funktioniert. Das Blitzgerät ist zwar 20-25g schwerer als der 580EX II, und auch teurer, aber der Belichtungsmodus ist viel einfacher handhabbar. Anstatt unbequem über C.Fn Einstellungen, kann der notwendige Berlichtungsmodus "Ext.M" einfach über den "MODE" Knopf ausgewählt werden. Die Funktionstasten sind vorbelegt, um Zoom, ISO und Blende einzustellen. Nach dem Drücken der entsprechenden Funktionstaste können die Werte direkt über das Drehrad eingestellt werden.
Ein weiterer Vorteil ist der mitgelieferte Filterhalter mit zwei unterschiedlichen Orange-Filtern. Damit kann die Farbtemperatur an Glühlampenlicht angepasst werden.


© 2011-2012  Hans-Jürgen Reggel   ·   http://www.hjreggel.net/   ·   2011-08-05 ~ 2012-07-31